Fünf Fragen an Anna-Elena Stoehr

von | 05.03.2024

Ein Bild von Anna-Elena Stoehr

Experten teilen Ihr Know-How

Unsere Interview-Reihe “Fünf Fragen an” geht heute in die nächste Runde. Hier stehen Experten zu den Themen “Collaboration”, “digitale Zusammenarbeit” und “New Work” Rede und Antwort mit Tipps, Erfahrungen und einem Blick in die Zukunft.

Heute im Gespräch: Anna-Elena Stoehr. Sie ist Expertin für digitale Business-Transformationen und verhilft mit ihrer Agentur Unternehmen zum Erfolg. Dabei setzt sie auf unter anderem auf LEGO® Serious Play®.

factro: Agil, hybrid, klassisch, remote und mehr: Die Arbeitswelt und die Zusammenarbeit in Organisation sind in den letzten Jahren stark im Wandel. Wie können Unternehmen die richtige Balance für sich und ihr Team finden?

Anna-Elena Stoehr: Die Anpassungsfähigkeit einer jeden Organisation ist nach wie vor das A und O. Strategien benötigen mehr denn je eine regelmäßige Validierung und gegebenenfalls Neuausrichtung, um nicht nur die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, sondern auch die Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen. Ich denke hier sind wir uns alle einig.

Die Herausforderung besteht nun darin, ein System zu entwickeln, das die verschiedenen Stakeholder und Arbeitsmodelle harmonisch miteinander verbindet. Neben flexiblem Handeln sehe ich Vertrauen und die klare Kommunikation von Anforderungen und Bedürfnissen als zentralen Schlüssel dafür.

Sobald das große „WARUM“ hinter einer Zielsetzung, Aufgabe oder einem Projekt klar kommuniziert wurde und der Nutzen verstanden ist, fällt es jedem Beteiligten leichter, zum großen Ganzen beizutragen. Sei es die Vorgesetzte, die ohne Bedenken mehrere Tage Homeoffice pro Woche ermöglicht, damit ein Vater seine Kinder früher am Abend sehen kann, oder die Mitarbeiterin, die bereit ist, ihre Arbeitszeiten zeitweise anzupassen, um in verteilten Teams über verschiedene Zeitzonen hinweg ein Projektziel zu erreichen.

Die realistische Bewertung der Rahmenbedingungen, das gemeinsame, nachvollziehbare Treffen von Entscheidungen und wertschätzende Gespräche erhöhen signifikant die Wahrscheinlichkeit, in diesen dynamischen Zeiten eine gute Balance für alle Beteiligten zu finden. Unabhängig davon, ob Projekte agil, klassisch oder hybrid zum Erfolg geführt werden.

Dabei ist es für mich wichtig, dieses System nicht als starres Regelwerk, sondern als anpassungsfähigen Rahmen zu verstehen. Wenn bestimmte Absprachen nicht funktionieren, muss es jederzeit die Option geben, Anpassungen vorzunehmen. Nur so kann eine Organisation flexibel auf Veränderungen reagieren, eine erfolgreiche Balance zwischen den verschiedenen Arbeitsmodellen finden sowie in Zukunft wettbewerbsfähig sein.


factro: Was sind für Dich die entscheidenden und unmittelbaren Mehrwerte digitaler Zusammenarbeit? Warum sollten Unternehmen und Organisationen dieses Thema besser sofort als später angehen?

Anna-Elena Stoehr: Digitale Zusammenarbeit ist für mich nicht nur ein Luxus, sondern ein signifikanter strategischer Wettbewerbsvorteil. Ob gesteigerte Effizienz dank zentraler Informationsablage, ideal aufeinander abgestimmte Prozesse, das Reduzieren von Fehlerquellen und Rüstzeitenminimieren, bessere Kommunikation mit der Möglichkeit zeitversetzt global zu agieren oder der punktgenaue Einsatz von Expert*innen, die an einem unterschiedlichen Ort arbeiten wollen.

Gute Gründe gibt es mehr als genug. Unternehmen sollten sich jetzt darauf einlassen, um ihre Agilität zu stärken, Arbeitgeberattraktivität zu steigern und den Anforderungen einer zunehmenden digitalen Welt gerecht zu werden.


factro: Was ist Deiner Ansicht nach die größte Herausforderung bei der Umsetzung digitaler Zusammenarbeit?

Anna-Elena Stoehr: Die größte Herausforderung liegt oft nicht in den Technologien selbst, sondern im Change-Management und der Akzeptanz neuer Arbeitsmethoden. Es erfordert die Bereitschaft der Mitarbeiter:innen, sich von alten Gewohnheiten zu lösen und sich auf einen innovativen Weg einzulassen.

Somit ist es vor allem die menschliche Dimension mit Veränderungen umzugehen, die ich als größte Herausforderung bei der Umsetzung digitaler Zusammenarbeit ansehe. Dabei geht es darum, ein Bewusstsein für die Notwendigkeit des Wandels zu schaffen und die Mitarbeitenden aktiv in den Prozess einzubeziehen, von Anfang bis Ende.
Für mich ist ein durchdachter und strukturierter Ansatz entscheidend. Klare Kommunikation, Rolemodels in Form von eines Digital Leaders aus der Belegschaft und ein durchdachtes Schulungskonzept inklusive Nachbetreuung sind die Elemente, um nachhaltigen Erfolg zu gewährleisten.


factro: Was macht einen Digital Leader aus und welche Kompetenzen muss er/sie mitbringen oder entwickeln? Welche Möglichkeiten gibt es, individuelle Herausforderungen kreativ zu identifizieren und nachhaltig zu lösen?

Anna-Elena Stoehr: Ein Digital Leader zeichnet sich durch eine Reihe von essentiellen Eigenschaften aus. Neben einem tiefen Verständnis für aktuelle Technologien und Trends ist es vor allem die Fähigkeit, visionär zu denken und digitale Innovationen proaktiv voranzutreiben.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind zudem unerlässlich, da sich die digitale Landschaft ständig und gefühlt immer schneller verändert. Des Weiteren sollte diese Person über ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten verfügen, um das Team zu inspirieren, zu motivieren und auf die spannende Reise als Vorbild mitzunehmen.

Hier bei der Wissensvermittlung und der kreativen Lösung von akuten Herausforderungen auf gestalterische Methoden, wie zum Beispiel LEGO® Serious Play® zu setzten, hat sich bei mir und meinen Kunden in der Vergangenheit immer bewährt.

Durch den spielerischen Charakter können Teammitglieder innerhalb von wenigen Minuten eigenständig Lösungsansätze finden, indem sie auf ihr unterbewusstes Wissen bzw. ihre eigene Expertise zurückgreifen. Ein Digital Leader kann so leicht ein Umfeld schaffen, in dem Teammitglieder ihre Perspektiven auf die Herausforderungen teilen und gemeinsam zukunftsweisende Lösungen entwickeln.


factro: Kein Tool ersetzt ein starkes Team. Das ist klar. Doch wo fängt man mit der Digitalisierung am Besten an?

Anna-Elena Stoehr: Ein erfolgreicher Startpunkt liegt darin, die individuellen Bedürfnisse, momentane Herausforderungen und bestehenden Arbeitsprozesse der Teammitglieder im Detail zu verstehen. Dies funktioniert übrigens auch sehr gut mit LEGO® SeriousPlay®.

Diese Anforderungsanalyse ermöglicht es, maßgeschneiderte digitale Werkzeuge zu identifizieren, die die Effizienz steigern und die Zusammenarbeit optimal unterstützen. Hier lohnt sich häufig ein Blick auf vorhandene Technologien. Können die identifizierten Anforderungen gegeben falls durch diese oder Produkterweiterungen aus demselben Softwarehaus ergänzt werden?

Der Fokus sollte meiner Meinung nach immer darauf liegen, nicht einfach im Trend liegende Technologien zu implementieren, sondern Lösungen zu schaffen, die individuell und nahtlos in bestehenden Arbeitsabläufe integriert werden können. Die Digitalisierung sollte dabei als Mittel zur Verbesserung betrachtet werden, wobei der Mensch für mich immer im Mittelpunkt steht und die Technologie als unterstützendes Element zu sehen ist.


Über Anna-Elena Stoehr:
Als Top-Expertin für digitale Business-Transformation begleitet Anna-Elena Stoehr mit ihrer Agentur Unternehmen auf ihrem Weg zu optimierten Prozessen und digitalen Erfolgsstrukturen. Dies gelingt Anna-Elena u .a. mit LEGO® Serious Play® und dem Easy-Flow-System®. Neugierig? Dann sichere dir jetzt deinen unverbindlichen Easy Flow Impulscall (https://projectevolution.youcanbook.me).

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Sarah Rasch

recherchiert für den factro Blog und schreibt Artikel über die neusten Entwicklungen im Bereich Projektmanagement.