Projektmanager oder Consultant?

von | 28.08.2023

Management vs. Beratung

Die Grenzen zwischen Projektleitung und Beratung sind manchmal fließend, manchmal lassen sie sich klar trennen und manchmal fallen die Aufgaben in einer Position zusammen. Der Beitrag zeigt Dir anhand von Beispielen, welche Tätigkeiten, Fähigkeiten und Qualifikationen hinter den Begriffen stehen, was sie miteinander zu tun haben und wo es eine klare Trennung gibt.

  1. Consultants – Wissenswertes zum Begriff
  2. Projektmanager auf einen Blick
  3. Die Ausbildung
  4. Das Gehalt
  5. Die größten Gemeinsamkeiten und Unterschiede
  6. Fazit: Gemeinsamer Schwerpunkt, andere Aufgaben
Zwei Menschen geben sich einen Handschlag

Projektmanager und Consultants haben viele Gemeinsamkeiten

1. Consultants – Wissenswertes zum Begriff

Der Begriff des Consultants ist in der Wirtschaft weit verbreitet. Oftmals wird diese Berufsgruppe auch als Unternehmensberater bezeichnet. Grundsätzlich liegt ihre Aufgabe darin, Betriebe hinsichtlich verschiedener Fragen und Herausforderungen zu beraten und Lösungen zu erarbeiten.

Aufgabenbereich und nötiges Wissen

Dabei können Consultants unterschiedliche Aufgabenfelder wahrnehmen. Das betrifft Bereiche wie:

  • das Personal eines Betriebes,
  • die Steuern von Abläufen oder Projekten,
  • die Wirtschaftlichkeit
  • oder das Marketing.

Wenn Du als Consultant tätig sein möchtest, solltest Du Dich im besten Fall in einem Fachbereich sowie in verschiedenen Branchen (oder einer Sparte, in der Du Dich spezialisierst) auskennen. Das Wissen musst Du stetig erweitern, um am Puls der Zeit zu bleiben und deinen Kunden einen Mehrwert bieten zu können.

Art der Tätigkeit

Als Consultant kannst Du entweder selbstständig tätig sein, oder Du bist bei einer Unternehmensberatung angestellt. In einigen wenigen Fällen sind Consultants fest im Unternehmen, das sie beraten, beschäftigt – zum Beispiel dann, wenn es um die Bereiche Recht und Steuern geht.

Die Beratung betrifft in der Regel einen definierten Bereich oder ein Team und es wird ein klares Ziel formuliert. Consultants verschaffen sich dann zunächst einen Überblick und entwickeln eine Strategie zur Erreichung des Ziels. Für die Umsetzung gibt es meist Meetings mit Einzelpersonen, Führungskräften oder ganzen Abteilungen zum Austausch und Coaching. Währen der gesamten Zeit der Betreuung evaluieren die Berater den Fortschritt und nehmen gegebenenfalls Anpassungen vor.

Potenzielle Auftraggeber

Eine Branche, in der das Consulting besonders gefragt ist, ist die IT-Sparte. Die Digitalisierung stellt zahlreiche Unternehmen vor große Herausforderungen und die Notwendigkeit für Umstrukturierungen. Etwa die Pharma-Industrie und andere große Konzerne benötigen immer wieder Beratung von außen. Dabei kann es um die Effizienz oder eine Umstrukturierung gehen.

In Ihrem Arbeitsalltag realisieren die Consultants dann mit den Kunden Digitalstrategien oder Pläne für die IT-Infrastruktur. Als Grundlage für die Beratung werden etwa Risikoanalysen durchgeführt und die bestehenden Systeme geprüft. Darauf aufbauend können die Experten Handlungsempfehlungen entwickeln, die mit dem jeweiligen Kunden umgesetzt werden. Rund um die Digitalisierung suchen Unternehmen aktiv nach entsprechender Unterstützung in Form von kompetenten und branchenkundigen Mitarbeitern.

2. Projektmanager auf einen Blick

Ein Projektmanager ist, wie der Name bereits vermuten lässt, verantwortlich für die Planung und Durchführung eines bestimmten Projekts in einem Unternehmen. In einigen Fällen sind diese Projekte kleiner und schnell abgearbeitet, in anderen wiederum deutlich umfangreicher.

Aufgabenbereiche des Projektmanagers

Zur Planung eines Projektes gehören die Organisation der Zeitabläufe und Zeitpläne. Darüber hinaus begleitet der Manager die Durchführung des Projektes in den verschiedenen Phasen und stellt sicher, dass die Zeitleiste und andere vom Arbeitgeber oder den Kunden erwartete Vorgaben eingehalten werden.

Die Aufgabenverteilung gehört ebenfalls zu den Tätigkeiten des Projektmanagers. Welcher Mitarbeiter übernimmt welchen Teil? Hierfür solltest Du als Manager die Angestellten des Betriebes im besten Fall gut kennen, um die Stärken des Einzelnen optimal einsetzen zu können. Dementsprechend benötigst Du einige Kompetenzen im Bereich Teambuilding und Mitarbeiterführung. Gleiches gilt für Flexibilität und Stressresistenz.

Des Weiteren kommen Dir Aufgabenbereiche aus dem Controlling zu. Als Projektmanager schaust Du, wo Fehler entstehen und besserst diese schnellstmöglich aus, um die fristgerechte Fertigstellung des Auftrages gewährleisten zu können.

Eine Frau steht zwischen Bücherregalen und liest ein Buch

Ein BWL-Studium bietet eine gute Basis für beide Berufsbilder

Wo sind Projektmanager gefragt und wie werden sie beschäftigt?

Als Projektmanager kannst Du in den verschiedensten Sparten der Wirtschaft arbeiten. In der Immobilienbranche und im Bauwesen ist die Tätigkeit ebenso gefragt wie im Maschinenbau oder der Elektrosparte.

Nicht minder hoch ist die Nachfrage im IT-Bereich oder der Nahrungsmittelbranche. Aufgrund des Tätigkeitsprofils bist Du als Projektmanager in den allermeisten Fällen bei einem Unternehmen festangestellt. Nur so kannst Du die wichtigen Aspekte, die für deine Arbeit nötig sind, genau kennen und zielführende Entscheidungen treffen.

Der Arbeitsalltag ist hier weniger durch Coaching geprägt. Vielmehr unterstützen Projektmanager ein Team oder allgemein ein Unternehmen mit ihrer Expertise im Rahmen eines definierten Projekts – und ergänzen damit das dafür benötigte Know-how.

3. Die Ausbildung

Ein wichtiger Punkt für jeden beruflichen Werdegang ist die Ausbildung beziehungsweise das Studium, das der jeweiligen Karriere zugrunde liegt. Das gilt auch, wenn Du als Projektmanager oder Consultant arbeiten möchtest.

Ausbildung zum Projektmanager

Eine konkrete Ausbildung oder einen Studiengang für das Projektmanagement gibt es (bisher) nicht. Vielmehr kannst Du diese Karriere über verschiedene Bildungswege einschlagen.

Allen voran gehört dazu ein Studium der Betriebswirtschaftslehre. Ausbildungsberufe können den Weg ebenfalls ebnen, zum Beispiel im Bereich der Technik oder Informatik.

Einige Ausbildungen und Studiengänge enthalten zumindest Module zum Projektmanagement. Zusätzlich kannst Du Seminare und Weiterbildungen im Bereich des Projektmanagements belegen. Der TÜV sowie verschiedene Akademien bieten solche Kurse an. Teilweise absolvierst Du die Weiterbildungen als Fernlehrgang. Einige dieser Fortbildungen bieten Dir als Abschluss eine Zertifizierung, die oftmals einen Aufstieg hinsichtlich deiner Karriere ermöglicht.

Ausbildung zum Consultant

Der berufliche Weg des Consultants lässt sich durch verschiedene Qualifikationen einschlagen. In den allermeisten Fällen bietet dabei ein Hochschulabschluss wie ein Master oder sogar eine Promotion eine solide Basis.

Gefragt sind vor allem Wirtschaftswissenschaftler (also Absolventen mit Abschlüssen in VWL oder BWL) oder studierte IT-Experten. Gleiches gilt für Naturwissenschaftler. Mathematiker zum Beispiel haben gute Chancen, im Bereich des Consultings schnell und erfolgreich Fuß zu fassen. Seit einiger Zeit werden außerdem zunehmend Soziologen von Unternehmensberatungen eingestellt.

4. Das Gehalt

Einer der relevantesten Faktoren bei der Auswahl des Berufes ist das Gehalt. Dementsprechend ist es für Interessierte durchaus spannend, zu vergleichen, was Projektmanager und Consultants jeweils verdienen.

Das Gehalt von Projektmanagern

Einen ersten Eindruck der Gehälter von Projektmanagern bekommst Du anhand von Zahlen auf der Seite academics.de, die auf einer Gehaltsstudie aus dem Jahr 2019 basieren. Natürlich sind hier nur Durchschnittswerte angegeben. Die konkreten Gehälter können sich aufgrund verschiedener Kriterien unterscheiden, wozu gehören:

  • Branche,
  • Region
  • und konkretes Unternehmen.

Mit einer Berufserfahrung von weniger als zwei Jahren liegt das Gehalt hiernach zwischen 54.000 und 55.000 Euro. Bei zwei bis fünf Jahren im Job beträgt es bereits über 71.000 Euro, bei mehr als 20 Jahren etwas weniger als 115.000 Euro.

Eine Frau schaut sich Dokumente an

Analysen sind wichtig für Consultants und Projektmanager

Gehälter für Consultants

Consultants verdienen ebenfalls gut. Das zeigt sich anhand von Zahlen aus dem Jahr 2020, die auf der Webseite des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberatungen zu finden sind.

Das Brutto-Festgehalt für Consultants lag im angegebenen Jahr im zwischen 48.000 und 55.000 Euro pro Jahr. Hinzu kommen dann verschiedene Benefits wie Boni oder Dienstwagen, die den Lohn noch einmal aufwerten.

Das durchschnittliche Gehalt eines Junior-Consultants liegt laut der gleichen Quelle bei 54.000 Euro. Hier gibt es jedoch deutliches Steigerungspotenzial. Ein Senior-Consultant verdient im Schnitt bereits 69.000 Euro pro Jahr, also 25.000 Euro mehr. Wenn Du Partner in einem Consulting-Unternehmen wirst, kannst Du damit rechnen, ein Einkommen im sechsstelligen Bereich pro Jahr zu verdienen.

5. Die größten Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Auf Basis dieser Umstände lassen sich verschiedene Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Berufsbezeichnungen feststellen.

Die Unterschiede

Der größte Unterschied liegt dabei in der Entscheidungsmacht in einem Unternehmen. Als Projektmanager triffst Du aktiv Entscheidungen, während Consultants analysieren und darauf basierend Vorschläge und Empfehlungen zu einer Verbesserung machen.

Ob das Kunden-Unternehmen diese annimmt oder nicht, hängt von der Geschäftsleitung dieses Betriebes ab. Darüber hinaus bist Du als Consultant hinsichtlich des jeweiligen Projektes und Unternehmens meist nur ein externer Beteiligter, der hinzugezogen wird, wenn die Expertise den Kunden an ihre Grenzen stößt. Projektmanager wiederum sind intern tätig.

Die Gemeinsamkeiten

Andererseits gibt es einige Gemeinsamkeiten. Diese liegen in der Ausbildung. Als Basis für eine Karriere im Consulting sowie im Bereich des Projektmanagements ist ein wirtschaftswissenschaftlicher Abschluss äußerst hilfreich.

Zudem überschneiden sich die Branchen, in denen die Berufsgruppen gesucht werden. Dabei sticht vor allem die IT-Sparte heraus. Hinsichtlich der Aufgaben gibt es ebenfalls Gemeinsamkeiten.

Als Consultant und als Projektmanager musst Du für den Erfolg deiner Arbeit den Blick darauf lenken, was in einem Projekt bzw. einem Unternehmen positiv und weniger zielführend funktioniert. Dafür sind Analysen wichtig.

Auf Basis dieser Analysen erarbeitest Du Ideen, wie Verbesserungen eingeleitet werden können. Als Consultant ist das der Hauptteil deiner Arbeit, Projektmanager haben zusätzlich noch viele andere Aufgaben. Beide Berufsgruppen haben außerdem bei ihrer Tätigkeit ähnliche Faktoren im Blick. Dazu gehören die Wirtschaftlichkeit und das Personal eines Betriebes bzw. eines Projektes.

6. Fazit: Gemeinsamer Schwerpunkt, andere Aufgaben

Consultants und Projektmanager können in den verschiedensten Bereichen der Wirtschaft tätig sein. Beide Berufsgruppen verdienen bereits zum Einstieg gute Gehälter, die über die Jahre noch deutlich wachsen. Der größte Unterschied liegt von in der Entscheidungsmacht in einem Unternehmen. Während Consultants Vorschläge machen, treffen Projektmanager konkrete Entscheidungen, von denen oftmals der Erfolg oder Misserfolg eines Projektes abhängt.

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