Die New Work Studie gibt Antworten
Jeder Mensch hat eine Motivation, arbeiten zu gehen. Einige wollen lediglich Geld verdienen, andere Karriere machen und wieder andere einen sinnvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander leisten. Die New Work Studie hat sich mit der Arbeitsmotivation ganz unterschiedlicher Menschen beschäftigt. Hierbei zeigt sich, dass die Arbeitsmotivation unter anderem durch das Alter und die Möglichkeiten der Digitalisierung geprägt wird. Dieser Artikel stellt einige der Erkenntnisse der Studie vor.
Zielsetzungen der New Work Studie
Die New Work Studie von Randstad hat sich mit der Frage beschäftigt, wofür Menschen arbeiten. Für die Datenerhebung wurden Beschäftigte aller Altersklassen zu ihrer Arbeitsmotivation befragt. Damit die Befragung möglichst professionell abläuft, arbeitete Randstad Deutschland zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut MenteFactum.
Bei der Befragung spielten ganz unterschiedliche Fragestellungen eine Rolle. Unter anderem sollte geklärt werden, welche Relevanz Karriere und Arbeit für das Leben der Beschäftigten haben. Außerdem wurde untersucht, welche Unterschiede bei der Arbeitsmotivation bei den verschiedenen Generationen festzustellen sind.
Zahlreiche Faktoren wirken sich aktuell auf die Arbeitswelt aus und beschleunigen die Entwicklung hin zu New Work. Deswegen geht es in der Studie unter anderem darum, welchen Einfluss die Corona-Pandemie auf die Arbeitswelt hatte und wie sich die Digitalisierung auf die Arbeitsweisen auswirkt. Nicht zuletzt wurde geprüft, welche konkreten Wünsche Beschäftigte gegenüber potenziellen Arbeitgebern haben.
- Die wichtigsten Motivationen bei der Arbeit
- Unterschiedliche Altersgruppen setzen jeweils andere Schwerpunkte
- Auswirkungen der Corona-Pandemie auf New Work
- Weiterbildungen sind hoch angesehen
- Wichtige Kriterien bei der Auswahl des Arbeitgebers
- Fazit
1. Die wichtigsten Motivationen bei der Arbeit
Es gibt eine Vielzahl an Gründen, sich für eine bestimmte Arbeit oder einen Arbeitsplatz zu entscheiden. Vier Gründe stechen allerdings besonders heraus und sind bei nahezu allen Studienteilnehmern gleich. So gaben 80% aller Beschäftigten an, dass es ihnen bei ihrer Arbeit vor allem darum gehe, Geld zu verdienen. Sie möchten ihren Lebensunterhalt eigenständig bestreiten und Rücklagen schaffen können. Gleichzeitig hat es für 74% der Befragten Priorität, in ihrer Arbeit einen Sinn zu erkennen.
Des Weiteren zeigt die Studie deutlich, dass eintönige Fließbandarbeiten nicht gefragt sind. 70% der Beschäftigten gaben an, dass ihnen interessante und abwechslungsreiche Arbeitsinhalte wichtig seien. Sie möchten durch ihre Arbeit gefordert werden und sich mit eigenen Ideen kreativ einbringen. Immerhin 56% sind sich sicher, dass ihr Beruf ein wichtiger Teil ihrer Persönlichkeit ist. Ohne ihn würde somit ein bedeutender Teil ihres Lebens fehlen.
2. Unterschiedliche Altersgruppen setzen jeweils andere Schwerpunkte
Eine kernrelevante Erkenntnis der Studie ist, dass unterschiedliche Altersgruppen jeweils andere Ansprüche an ihre Arbeit stellen. So geben 52% aller Befragten an, dass es ihnen wichtig sei, sich mit ihrem Arbeitgeber zu identifizieren.
Mit 57% ist dies Beschäftigten im Alter von 45 Jahren oder darüber hinaus deutlich wichtiger als Arbeitnehmern zwischen 16 und 29 Jahren, die die Identifikation mit dem Arbeitgeber nur zu 34% nannten. Dafür ist den 16- bis 29-Jährigen mit 62% besonders wichtig, dass sie sich zu Experten qualifizieren können. Hierauf legen lediglich 47% der Menschen ab 45 Jahren sowie 52% aller Befragten Wert.
43% der Befragten sagen, dass sie durch ihren Beruf gesellschaftlich anerkannt werden möchten. Dieser Wunsch ist bei den unterschiedlichen Altersgruppen ähnlich verteilt. In der Kategorie 16 bis 29 Jahre stimmen 49% dieser Aussage zu, bei den 30- bis 44-Jährigen 40% und bei den Menschen ab 45 Jahren und älter 42%. 38% der Beschäftigten möchten eine klare Trennung zwischen Beruf und Privatleben erreichen. Dies ist mit 45% bei den 16- bis 29-Jährigen besonders stark ausgeprägt. Bei Menschen mit 45 Jahren und älter legen lediglich 34% hierauf Wert.
3. Auswirkungen der Corona-Pandemie auf New Work
Die Digitalisierung ist kein neues Phänomen, durch die Corona-Pandemie hat sie aber spürbar an Fahrt aufgenommen. Haben viele Unternehmen ihre digitale Transformation bisher stiefmütterlich behandelt, so sagen nun 60%, dass moderne Technologien in der Zukunft eine große Rolle spielen werden.
Entsprechend wird es wichtig sein, dass sich Unternehmen auf diese Entwicklung einstellen. 55% der Personalleiter geben in der Studie an, dass die Corona-Pandemie einen positiven Einfluss auf den digitalen Wandel hatte. 64% der Beschäftigten äußerten zudem, dass ihre Arbeitgeber Investitionen in digitale Technologien vornehmen würden.
Die Arbeitszeiten sind laut 76% der Studienteilnehmer durch Corona flexibler geworden und 67% der Personalleiter sagen, dass digitale Lösungen von vielen Beschäftigten mit Kindern genutzt würden, um die Arbeitszeiten flexibler und entspannter zu gestalten. 55% der weltweiten Unternehmen machen es möglich, dass sich ihre Beschäftigten zuallererst um ihre Familie kümmern können und 29% der Betriebe stellen bereits digitale Kinderbetreuungsangebote bereit.
4. Weiterbildungen sind hoch angesehen
New Work geht mit neuen Technologien und Arbeitsweisen einher. Entsprechend ist es sowohl für die Unternehmen als auch für deren Beschäftigte wichtig, sich weiterzubilden und auf dem neuesten Stand zu bleiben. 62% der Betriebe sagen daher, dass digitales Lernen extrem bedeutsam sei, um den bestehenden Geschäftserfolg auch in der Zukunft beibehalten zu können. 47% der Beschäftigten sind zudem überzeugt, sinnvolle Unterstützung von ihren Arbeitgebern bei ihrer beruflichen Entwicklung zu erhalten.
Die Unternehmen weltweit legen zu 46% Wert darauf, dass beim Personalmanagement insbesondere Soft Skills gestärkt und gefördert werden. Hier ist allerdings noch Luft nach oben. 37% der Beschäftigten gaben an, dass es ihnen während der Pandemie schwer gefallen sei, neue Fähigkeiten zu erlernen, die für das digitale Arbeiten und für die neuen Herausforderungen unter den erschwerten Arbeitsbedingungen wichtig waren.
5. Wichtige Kriterien bei der Auswahl des Arbeitgebers
In der New Work Studie werden die Kriterien aufgelistet, die für Arbeitnehmer bei der Auswahl eines Arbeitgebers eine besondere Rolle spielen. 68% der Befragten ist die Arbeitsplatzsicherheit besonders wichtig, mit 67% auf Platz zwei liegt ein attraktives Gehalt, die Sozialleistungen folgen aber nur knapp dahinter. Für 63% ist zudem eine angenehme Arbeitsatmosphäre von Belang und 56% legen großen Wert auf die finanzielle Stabilität des Unternehmens.
Für 54% hat das Erreichen einer guten Work-Life-Balance bei der Arbeitsplatzsuche Vorrang. 49% der Befragten geben an gute Schulungen als wertvoll zu erachten. Für weitere 43% ist die Möglichkeit zu Homeoffice und Mobile Work von großer Wichtigkeit. Auf den hinteren vier Plätzen liegen mit 36% bis 29% die gesellschaftliche Verantwortung, Diversität und Inklusion, ein starkes Management sowie die Nutzung der neuesten Technologien.
6. Fazit
New Work ist in den meisten Unternehmen mittlerweile angekommen und wurde speziell durch die Corona-Pandemie und die voranschreitende Digitalisierung beschleunigt. Arbeitnehmer haben klare Vorstellungen davon, was sie von einem modernen Arbeitgeber erwarten. Die Unternehmen sollten die Erkenntnisse der New Work Studie ernst nehmen und berücksichtigen, um im Wettbewerb um die besten und engagiertesten Mitarbeiter die Nase vorn zu haben.